Allgemeine Angaben:

Kommentar:
Geboren am 1.2.1907 in Lebus an der Oder, studierte zunächst Volkswirtschaft und Sinologie in Berlin und Paris. Seit 1932 arbeitete er als freier Schriftsteller. 1953 heiratete er die Schriftstellerin Ilse Aichinger. Am 20.12.1972 verstarb er in Groß-Gmain bei Salzburg. Das Grundthema des Lyrikers, Hörspielautors und Erzählers ist das Leiden des Einzelnen an seiner Existenz. In der Natur suchte der frühe E. Antworten auf seine Fragen nach dem Dasein; der späte E. wandte sich enttäuscht und verbittert vom Menschen und der Schöpfung ab, da es ihm nicht gelungen war, diese Sinnfragen zu beantworten. In der Nachkriegszeit erlangte E. mit seinem Gedichtband "Abgelegene Gehöfte" (1948) Bedeutung als exemplarischer Vertreter des sog. "magischen Realismus". E., der stets auf ein offenes politisches Engagement verzichtet hatte, benutzte speziell die Form des Hörspiels, um seinem moralischen Appell zu politischer Aufmerksamkeit Ausdruck zu verleihen. Der produktivste Hörspielautor der Nachkriegszeit prägte diese literarische Form u.a. mit den radiophonen Arbeiten "Träume" (1951), "Der Tiger Jussuf" (1953) oder "Die Brandung vor Setúbal" (1957); für "Die Andere und ich" erhielt er 1952 den renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden. 1959 wurde E. mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Sowohl die Hörspiele als auch die Lyrik der 50er Jahre dokumentieren E.s Versuch, mit Hilfe der Sprache die Wirklichkeit zu enträtseln. In den 60er Jahren wandelte sich seine Einstellung zu Natur und Sprache grundlegend. Der erste Lyrikband aus dieser Zeit, "Zu den Akten" (1964), macht dies ebenso deutlich wie die Prosa der letzten Jahre. So wird in "Ein Tibeter in meinem Büro" (1970) die Ordnung des Sprachsystems auf groteske Weise in Frage gestellt.
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