Uhl, Holger:
Mehrdimensionale Optimierung der Lifecycle Costa von komplexen (Industrie-) Anlagen und Systemen unter Beachtung von Wissenschaftsmanagement-Ansätzen
Duisburg-Essen, 2002
2002Dissertation
MaschinenbauFakultät für Ingenieurwissenschaften
Titel:
Mehrdimensionale Optimierung der Lifecycle Costa von komplexen (Industrie-) Anlagen und Systemen unter Beachtung von Wissenschaftsmanagement-Ansätzen
Autor*in:
Uhl, Holger
Erscheinungsort:
Duisburg-Essen
Erscheinungsjahr:
2002
Umfang:
II, 135, III - XVI Bl. : graph. Darst.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg-Essen, Univ., Diss., 2003

Abstract:

Das Anlagen- und Systemgeschäft wird von Beginn seiner Geschichte an vom Thema Kosten bestimmt. Bei Verkaufsverhandlungen durch den Vertrieb eines Anlagenherstellers sind die Verhandlungen über den Preis einer Anlage mit dem Investor der alles entscheidende Faktor. Boni, Skonti und Rabatte schmälern das Verkaufsergebnis einer Anlage erheblich. Um das Verkaufsgespräch aus diesem Dilemma herauszuführen rücken bei der Argumentation im Verkaufsgespräch das Lebenszykluskostenmanagement einer Anlage in den Mittelpunkt um somit die Auswirkungen der kurzfristigen Minimierung des Anschaffungspreises zu visualisieren. Ausgehend von der Beschreibung des heutigen Standardprozesses beim Anlagenverkauf werden die Defizite dieses Prozesses aufgezeigt und damit Anforderungen an eine neue Vorgehensweise beim Anlagenverkauf formuliert. Die identifizierten Defizite beim heutigen Standardprozess im Anlagenverkauf verlangen nach einem System der mehrdimensionalen Optimierung der Lifecycle Cost. Zielsetzung dieser Arbeit ist es, den Anlagenherstellern ein leicht verständliches Instrument zur Visualisierung von komplexen Zusammenhängen an die Hand zu geben, um das Verkaufsgespräch aus dem oben beschriebenenDilemma herauszuführen. Eine Optimierung der Lebenszykluskosten einer Anlage erfolgt anhand von drei Ebenen. In der Maschinen- und Module-Ebene werden die Daten gespeichert und mit Praxisdaten validiert. Aus dem Maschinenbaukasten wird eine Anlage oder System konfiguriert und in der Anlagenebene mit Referenzszenarien und Kostenparametern beaufschlagt, die ihre Verifizierung und Validierung in der Praxis erfahren. Die projektierte Anlage wird in der Lifecycle-Ebene über das Lifecycle Cost- und Performance-Regelwerk berechnet, durch Variation der Eingangsparameter beurteilt und anschließend visualisiert. Folgende Neuerungen sind durch die Vorgehensweise entstanden: Mit der LCC-Simulation wird es möglich, in Verkaufsgesprächen von komplexen Anlagen der einseitigen Sichtweise der Minimierung des Anschaffungspreises entgegen zu wirken. Ein Paradigmawechsel im Vertrieb wird herbeigeführt: "Vom Verkäufer zum Berater" Die Prognose der Kosten- und Leistungsdaten einer konfigurierten Anlage im Verkaufsgespäch wird mit dem LCC-Simulator realisiert. Was bisher von einem ganzen Mitarbeiterstab bearbeitet werden musste, wird nun durch die unmittelbare Systemunterstützung erheblich reduziert. Die Sicherstellung der Eignung einer Anlage aus technischer und betriebswirtschaftlicher Sicht für das geforderte Produktionsprogramm kann beurteilt werden. Wirkungsvolle Stellhebel sind hierfür die kundenindividuelle Anpassung der Referenzmodelle einer Anlage auf ein bestimmtes Produktionsprogramm. Die Darstellung der komplexen Wirkungszusammenhänge einer Anlage zur Unterstützung der verschiedenen Bereiche der Wertschöpfungskette des Anlagenherstellers und Anlagenbetreibers werden aufgezeigt. Der LCC-Simulator stellt ein aktives System der Wissensnutzung im Unternehmen dar. Durch die Einführung der Vorgehensweise werden komplexe Wissenszusammenhänge im Maschinenbaukasten gespeichert, die zusätzlich dazu dienen, die Einarbeitung neuer Mitarbeiter in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb des Anlagenherstellers zielgerichtet zu unterstützen. Die Abarbeitung der drei Ebenen der LCC-Simulation führt zu einer Verringerung der in das Unternehmen hineingetragenen Variantenvielfalt. Durch die Verwendung eines Modulbaukastens und eines Konfigurators sind somit die Neuentwicklungen auf nicht standardisiert vorliegende Maschinen beschränkt. Durch die LCC-Simulation werden verschiedene Prozessschritte beim Anlagenverkauf verbessert und optimiert. Unterlagen der einzelnen Maschinen, Zusatzauskünfte über die Anlage und das Richtangebot können umgehend mit dem LCC-Simulator unterstützt werden. Dies führt zu einer erheblichen Verkürzung der Angebotszeit bei gleichzeitig verbesserter Qualität.