Iordanidou, Charitini:
Lernschwierigkeiten in der Mathematik : eine Untersuchung über die Schwierigkeiten griechischer Schüler und Schülerinnen in der schriftlichen Division sowie über die Evaluation unterrichtlicher Fördermaßnahmen
2002
2002DissertationOA Gold
Allgemeines, SonstigesFakultät für Bildungswissenschaften » Institut für Erziehungswissenschaft » Bildungsforschung
Titel in Deutsch:
Lernschwierigkeiten in der Mathematik : eine Untersuchung über die Schwierigkeiten griechischer Schüler und Schülerinnen in der schriftlichen Division sowie über die Evaluation unterrichtlicher Fördermaßnahmen
Autor*in:
Iordanidou, Charitini
Akademische Betreuung:
Lumer, Beatrix
Erscheinungsjahr:
2002
Open Access?:
OA Gold
DuEPublico 2 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Dissertation, Universität Duisburg-Essen, 2002
Sprache des Textes:
Deutsch

Abstract:

Thema der vorliegenden Arbeit waren die Lernbehinderungen bzw. Lernschwierigkeiten griechischer Schüler in der Mathematik der Primarstufe. Die Behandlung dieser Thematik erfolgte ausgehend von einer Begriffsbestimmung der Lernbehinderung bzw. Lernschwierigkeit und die Betrachtung des Mathematikunterrichts in Griechenland über die Entwicklung und Durchführung eines Tests zur Division und über die Evaluation durchgeführter Fördermaßnahmen. Der theoretische Rahmen bezüglich Lernbehinderungen wurde im ersten Kapitel in Hinblick auf die Situation in Griechenland und in Deutschland vorgestellt. Hierbei wurde ersichtlich, dass die Lernbehindertenpädagogik in Deutschland auf eine lange, stufenweise Entwicklung zurückblicken kann, während in Griechenland die Lernbehindertenpädagogik ihren Anfang erst im 20. Jahrhundert hat. Im zweiten Kapitel wurde die Betrachtung des Mathematikunterrichts in Griechenland ins Zentrum gestellt. Hierzu wurde das griechische Lehrbuch "Meine Mathematik" betrachtet und der Lehrstoff, der in der Primarstufe behandelt wird, zusammenfassend vorgestellt. Gleichzeitig wurde ein deutsches Lehrwerk, "Das Zahlenbuch", vorgestellt, dass Alternativen für die Erziehungs- und Unterrichtspraxis aufzeigen sollte. Mit einer kritischen Betrachtung der Lehrbücher und dem Verweis auf Angebote von Impulsen aus dem "Zahlenbuch", die das Lernen effizienter, ökonomischer und leichter gestalten würden, endet dieses Kapitel. Im dritten Kapitel setzte der empirische Teil der Arbeit an. Zu Beginn wurde ein Überblick über die bereits existierenden Untersuchungen bezüglich des Mathematikunterrichts in Griechenland gegeben. In der Folge wurden die Forschungsinteressen und -methoden festgelegt. Ausgegangen wurde von einer Hauptuntersuchung quantitativer Natur, anschließend wurden qualitative Methoden eingesetzt, um den Kontext zu beleuchten und die Hypothesen zu überprüfen, die mit quantitativen Methoden gewonnen wurden. Die erste Phase der Untersuchung, die im vierten Kapitel beginnt, bildete den Orientierungspunkt für den weiteren Verlauf. Die Betrachtung der Lernkontrollen der vier ersten Klassen, die im Rahmen des Mathematikunterrichts geschrieben werden, gab Aufschluss über die schwierigsten Themenbereiche im Mathematikunterricht dieser Klassen. Besondere Aufmerksamkeit wurde den Ergebnissen der vierten Klassen gewidmet, da bis dahin alle Rechenoperationen eingeführt und eingehend geübt werden. Als schwierigste Rechenoperation erwies sich wie erwartet die Division. So konzentrierte sich das Interesse der Arbeit in der Folge auf diese Operation. Um die Leistungen griechischer Schüler in der schriftlichen Division abzufragen, wurde in der zweiten Phase der Untersuchung ein diagnostischer Divisionstest an 189 Viertklässlern durchgeführt. Aus der qualitativen Fehleranalyse der Tests ergaben sich Fehlerkategorien, die in systematische und zufällige Fehler eingeteilt wurden. Es ließen sich insgesamt 13 systematische Fehlermuster erkennen, die unterschiedliche Defizite aufzeigten. Jedes einzelne Fehlermuster wurde anhand von Schülerbeispielen beschrieben und näher erläutert. Gleichzeitig wurden Hypothesen für die Entstehungshintergründe dieser Fehler aufgestellt. Diese Hypothesen bedurften allerdings einer objektiven Überprüfung. Hier war es aufschlussreich, die Lösungswege der Schüler und die Fehlerursachen zu ermitteln, wodurch ein weiteres Instrument in die Untersuchung einbezogen wurde. Die Durchführung von klinischen Interviews erwies sich hierbei als unerlässliche Methode und machte die dritte Phase der Untersuchung aus. Interviewt wurden 48 Schüler, die an den Tests teilgenommen hatten. Alle von ihnen hatten einen oder mehrere systematische Fehler in ihren Divisionslösungen gemacht. Aus den Kommentaren der Schüler wurden die Gedankengänge und Rechenstrategien der Schüler ersichtlich, die sie zu den einzelnen Fehlern führten. Gleichzeitig wurden auch die Stärken der Schüler evident und insbesondere die Fähigkeit, das verfügbare Wissen umzuorganisieren und zu reflektieren, um daraus eigene Strategien zu entwickeln.