Von Rothkirch, Nadine; Labudda, Kirsten; Brand, Matthias:
Emotionale und nichtemotionale Kategorisierungsleistungen bei Patienten mit Korsakowsyndrom, Abstracts
In: Zeitschrift für Neuropsychologie, Jg. 19 (2008), Heft 3, S. 203
2008Artikel/Aufsatz in Zeitschrift
Angewandte KognitionswissenschaftFakultät für Ingenieurwissenschaften » Informatik und Angewandte Kognitionswissenschaft
Damit verbunden: 1 Publikation(en)
Titel:
Emotionale und nichtemotionale Kategorisierungsleistungen bei Patienten mit Korsakowsyndrom, Abstracts
Autor*in:
Von Rothkirch, Nadine;Labudda, Kirsten;Brand, MatthiasUDE
GND
123076773
LSF ID
50479
ORCID
0000-0002-4831-9542ORCID iD
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsjahr:
2008

Abstract:

Patienten mit alkoholbedingtem Korsakowsyndrom (KS) weisen Defizite bei der Kategorisierung von Stimulusmaterial hinsichtlich seiner emotionalen Valenz auf (Labudda et al., 2008, J Clin Exp Neuropsychol). Bislang ist allerdings unklar, inwieweit diese Minderungen emotionsspezifisch sind oder ob KS-Patienten grundlegende Schwierigkeiten bei der Kategorisierung von Stimulusmaterial auch hinsichtlich nicht-emotionaler Merkmale aufweisen. Dies ist Gegenstand der vorliegenden Studie. Bislang wurden 35 KS-Patienten und 17 Gesunde (KG) mit einer Aufgabe zur Überprüfung der Kategorisierungsfähigkeit von Bildern hinsichtlich ihrer emotionalen Valenz (positiv, negativ, neutral), einem Verfahren zur Erfassung der nicht-emotionalen Kategorisierungsfähigkeit (dreistufige Bewertung von Objekten hinsichtlich Größe, Gewicht und Preis) und einer neuropsychologischen Testbatterie untersucht. KS-Patienten machten im Vergleich zur KG signifikant mehr Kategorisierungsfehler sowohl bei der Valenzbewertung (p=.01) als auch bei der Bewertung der Größe, des Gewichts und des Preises (alle p<.001) von Objekten. Die Gesamtleistungen beider Verfahren korrelierten untereinander (r=.56, p<=.001) und mit dem Allgemeinwissen (r=.57, p<.001 bzw. r=.62, p<.001). Die Ergebnisse legen nahe, dass KS-Patienten Minderungen bei emotionalen sowie nicht-emotionalen Kategorisierungsaufgaben zeigen. Somit basiert eine geminderte affektive Kategorisierungsfähigkeit möglicherweise auf einem emotionsunspezifischen Defizit bei mehrstufigen Kategorisierungen, was auf eine fehlerhafte Gedächtnisrepräsentation semantischer Kategorien oder ihrer Nutzung zurückzuführen sein könnte.