Augart, Johannes:
Inzidenz und Altersverteilung der Lungenembolie in Deutschland auf der Basis der DRG-Statistik
Duisburg, Essen, 2011
2011Dissertation
MedizinMedizinische FakultätExterne » Sonstige Einrichtungen
Titel:
Inzidenz und Altersverteilung der Lungenembolie in Deutschland auf der Basis der DRG-Statistik
Autor*in:
Augart, Johannes
Akademische Betreuung:
Kröger, KnutUDE
LSF ID
14513
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsort:
Duisburg, Essen
Erscheinungsjahr:
2011
Umfang:
65 Bl.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2012

Abstract:

In der vorliegenden Arbeit wurden Daten aus der umfassendsten Datenbank zum Auftreten von Lungenembolien (LE) in Deutschland genutzt, um eine Analyse der Altersverteilung, der Entwicklung der Inzidenz und möglicher Risikofaktoren wie Nebendiagnosen zu erstellen. Es zeigte sich, dass die LE eine ernstzunehmende Erkrankung ist, die mit steigendem Alter häufiger auftritt, und daher in Zukunft bei alternder Gesamtbevölkerung voraussichtlich in der Inzidenz noch weiter zunehmen wird. Ob die bereits in den beo-bachteten Jahren 2005 bis 2007 angestiegenen Fallzahlen die Abbildung einer tatsächlich gestiegenen Anzahl an Erkrankungen darstellen oder lediglich aus vollständigerer Kodie-rung bzw. verbesserten diagnostischen Möglichkeiten hervorgehen, kann nicht mit Si-cherheit festgestellt werden. In Bezug auf die älteren Patienten fällt im internationalen Vergleich auf, dass in Deutschland LE bei Frauen häufiger ist, während große amerikanische Studien höhere Inzidenzraten bei Männern beschreiben. Zudem konnte zum ersten Mal gezeigt werden, dass ein deutlicher Anstieg im Vorkommen der LE zwischen den Altersgruppen 50 bis 69 Jahre und 70 bis 90 Jahre besteht. Hier besteht der Verdacht, dass die Änderung der Sexualhormonspiegel nach der Menopause mit den erhöhten Inzidenzraten in Verbindung stehen könnte, die Studienlage ist jedoch derzeit noch kontrovers. Das bis zu 5-mal höhere Vorkommen von LE bei jungen Frauen im Vergleich zu Män-nern derselben Altersgruppe ist eine neue Beobachtung. Schwangerschaften können nur ein Fünftel der zusätzlichen Erkrankungen bei jungen Frauen erklären; inwieweit orale Kontrazeptiva als klassische Risikofaktoren für venöse Thrombosen für die deutlich höhe-ren Inzidenzraten bei Frauen verantwortlich sind, kann anhand der verwendeten Daten-bank jedoch nicht bestimmt werden, da die Einnahme dieser Präparate in der Kodierung der Krankenhäuser (ICD) nicht erfasst wird. Weitere kontrollierte Studien sind zur Klärung dieser Fragestellung notwendig. Besonders in der Altersgruppe der 10-40jährigen Frauen kann die vorgelegte Statistik in Zukunft als Parameter zum Monitoring von Veränderungen der Häufigkeit von venösen Thrombembolien durch neue Pharmaka wie Antikoagulanzien und orale Kontrazeptiva genutzt werden.