Keller, Melanie:
Teacher Enthusiasm in Physics Instruction
Duisburg, Essen, 2011
2011Dissertation
Physik (inkl. Astronomie)Fakultät für Physik
Titel in Englisch:
Teacher Enthusiasm in Physics Instruction
Autor*in:
Keller, MelanieUDE
LSF ID
50000
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Akademische Betreuung:
Fischer, Hans ErnstUDE
GND
115374590
LSF ID
10498
ORCID
0000-0003-2263-8323ORCID iD
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsort:
Duisburg, Essen
Erscheinungsjahr:
2011
Umfang:
160 S.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2011
Sprache des Textes:
Englisch

Abstract in Deutsch:

Im Rahmen der vorliegenden Dissertation wurde der Einfluss von Lehrerenthusiasmus auf Schülerinteresse und –motivation im Physikunterricht untersucht. Aufgrund der Uneindeutigkeit des Enthusiasmus-Konstrukts in der bisherigen Forschung – als Persönlichkeits- oder Verhaltenskomponente von Lehrkräften – wurde ein übergreifendes Modell entwickelt, in dem beide Aspekte berücksichtigt werden. Die Operationalisierung der Persönlichkeitskomponente wurde durch Interesse, bezogen auf die beiden Domänen Physik und Physikunterricht, und Motivation erreicht und mittels Fragebogen erfasst. Die Verhaltenskomponente von Enthusiasmus wurde als nichtverbales, expressives Verhalten des Lehrers operationalisiert und mittels eines Kodier- und Ratingssystems anhand von videographierten Unterrichtsstunden erfasst. Hierzu war die vorliegende Studie eingebettet in eine Unterrichtsanalyse (Quality of Instruction in Physics), in welcher Physikunterricht und dessen Rahmenbedingungen in einem Prä-Post Design untersucht wurden. Ziel der vorliegenden Studie war es, das neu entwickelte Modell für Lehrerenthusiasmus zu testen. Es wurde angenommen, dass die Persönlichkeits- und die Verhaltenskomponente von Lehrerenthusiasmus die Lernergebnisse von SchülerInnen positiv beeinflussen, mit der Verhaltenskomponente als Mediator zwischen Persönlichkeitskomponente und Lernergebnissen. Das Testen des Enthusiasmusmodells erfolgte mittels korrelativer Analysen und Pfadmodellen. In Bezug auf die Persönlichkeitskomponente konnte gezeigt werden, dass die beiden Domänen Physik und Physikunterricht des Lehrerinteresses als zwei distinkte Dimensionen angenommen werden können, die beide positiv mit der Motivation korrelierten. Darüber hinaus waren beiden Domänen negativ korreliert mit Burnout-Skalen, was darauf hindeutet, dass Interesse als persönliche Ressource von Lehrkräften angesehen werden kann, die dazu dient, deren psychologische Funktionsfähigkeit aufrechtzuerhalten. In Bezug auf die Verhaltenskomponente von Enthusiasmus waren die nonverbalen (Kodiersystem) und enthusiastischen (Ratingsystem) Verhaltensweisen nicht miteinander korreliert, was auf den methodischen Zugang zurückgeführt wurde. Bezüglich Lernergebnissen von SchülerInnen war das Interesse von Lehrkräften in Bezug auf den Physikunterricht erklärungsmächtiger als das Fachinteresse. Enthusiastische Verhaltensweisen waren korreliert mit Schülerinteresse und Selbstkonzept, aber nicht Motivation. Insgesamt konnten ca. 10% Varianz auf Schülerseite aufgeklärt werden. Allerdings standen die Persönlichkeits- und die Verhaltenskomponente von Lehrerenthusiasmus in keinem Zusammenhang miteinander; deshalb kann Letztere auch nicht als Manifestation der Persönlichkeitskomponente im Unterricht angesehen werden. Dennoch kann das entwickelte Modell für Lehrerenthusiasmus als Basis für weitere Forschung genutzt werden. Über die Limitationen dieser Studie hinaus lassen sich Empfehlungen ableiten für zukünftige Forschung: in Bezug auf die dem Einfluss von Lehrerenthusiasmus auf Lernergebnisse von SchülerInnen zugrundeliegenden Mechanismen und ebenso in Bezug auf eine Rekonzeptionalisierung der Persönlichkeitskomponente, möglicherweise im Zusammenhang mit Lehreremotionen.