- LSF ID
- 51793
- Sonstiges
- der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Abstract:
Es wird informiert ueber zwei empirische Studien, in denen das schlussfolgernde Denken aus differentialpsychlogischer Perspektive untersucht wurde. In Studie I stand die Frage im Mittelpunkt, ob induktive und deduktive Denkleistungen unterschieden werden muessen. Hierzu wurden 300 Oberstufenschuelerinnen und -schueler einer vierstuendigen Untersuchung mit einer grossen Bandbreite an Denktests und externen Kriterien unterzogen. Es zeigte sich, dass zwischen diesen beiden Formen des schlussfolgernden Denkens nicht unterschieden werden muss. Unabhaengige Untersuchungen belegen, dass die Leistungen bei Tests zum schlussfolgernden Denken im Wesentlichen durch die Arbeitsgedaechtniskapazitaet begrenzt sind. Verbale, figurale und numerische Teilleistungen sind nicht perfekt korreliert; zwischen diesen Leistungen kann daher sinnvoll unterschieden werden. In Studie II wird der Einfluss der Bearbeitungszeit auf das Testergebnis untersucht. Aus testpraktischen Gruenden werden Tests zum schlussfolgernden Denken ueblicherweise unter Zeitbeschraenkungen vorgegeben. Hier wurden 368 Oberstufenschuelerinnen und -schueler mit Aufgaben getestet, bei denen die Bearbeitungszeiten gezielt manipuliert wurden. Unter Wegfall der Zeitbeschraenkungen aenderte sich die Rangreihe der getesteten Personen bedeutsam. Die quasi-experimentelle Untersuchung zeigte, dass diese Veraenderung auf den groesseren Einfluss der Bearbeitungsgeschwindigkeit unter zeitbeschraenkten Bedingungen zurueckzufuehren ist.