Abstract:
Die zentralen Ergebnisse einer qualitativen Studie zur lebensweltorientierten Analyse sozialer Netzwerke werden vorgestellt, in der die Herausbildung unterschiedlicher Verhaltensmuster und Netzwerkkonfigurationen als Reaktionen von Sozialhilfeempfaengern in Obdachlosenghettos bzw. Notunterkuenften untersucht wurden. Anhand von sechs illustrativen Einzelfallbeschreibungen werden zunaechst idealtypische Reaktionsmuster beschrieben. Anschliessend wird deutlich gemacht, dass die Situation im Obdachlosenghetto als eine bestaendige Aufrechterhaltung und Neuentwicklung von Ueberlebensnetzwerken aufgefasst werden kann, in deren weitgehend instrumentelle Funktionen andere Unterstuetzungsleistungen, etwa emotionale Unterstuetzung oder Informationsaustausch, nur teilweise integriert werden koennen. Abschliessend werden sozialpolitische Schlussfolgerungen aus den Befunden gezogen, und Empfehlungen fuer den Umgang mit Obdachlosen werden abgeleitet.