Brand, Matthias; Kalbe, Elke; Kessler, Josef:
ZRT Zahlenverarbeitungs- und Rechentest : [Testmappe mit Manual, Vorlagen in Plastiktasche, 5 Testheften, 5 Protokollheften und 5 Auswertungsprotokollen/Leistungsprofilen als Abreissblock]
Göttingen: Beltz, 2003
2003Buch
Angewandte KognitionswissenschaftFakultät für Ingenieurwissenschaften » Informatik und Angewandte Kognitionswissenschaft
Titel:
ZRT Zahlenverarbeitungs- und Rechentest : [Testmappe mit Manual, Vorlagen in Plastiktasche, 5 Testheften, 5 Protokollheften und 5 Auswertungsprotokollen/Leistungsprofilen als Abreissblock]
Autor*in:
Brand, MatthiasUDE
GND
123076773
LSF ID
50479
ORCID
0000-0002-4831-9542ORCID iD
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
;
Kalbe, Elke;Kessler, Josef
Erscheinungsort:
Göttingen
Verlag:
Beltz
Erscheinungsjahr:
2003

Abstract:

Diagnostische Zielsetzung: Mit dem ZRT koennen erwachsene hirngeschaedigte Personen untersucht werden, um ein spezifisches Leistungsprofil zu erstellen, den Schweregrad der Beeintraechtigung einzuschaetzen und eine effektive Therapie zu planen. Aufbau: Der ZRT besteht aus 11 Untertests, von denen sieben die Zahlenverarbeitung messen, vier das Rechnen. Im Folgenden werden die Untertests in Anlehnung an das Auswertungsblatt inhaltlich geordnet; ZAHLENVERARBEITUNG: (1) Zahlenvergleich, (2) Lesen arabischer Zahlen und Lesen von Zahlwoertern, (8, 11) Schreiben von Zahlwoertern und arabischen Zahlen nach Diktat, (3, 6) Schriftliches Transkodieren arabischer Zahlen in Zahlwoerter bzw. von Zahlwoertern in arabische Zahlen, (4) Rueckwaertszaehlen; RECHNEN: (5) Verarbeitung von Rechenzeichen, (9) Spaltenweises Anordnen von Zahlen, (7) Kopfrechnen, (10) Schriftliches Rechnen. Ausgewertet wird die Leistung pro Subtest fuer die Bereiche Zahlenverarbeitung und Rechnen sowie eine Gesamttestleistung. Grundlagen und Konstruktion: Der ZRT basiert auf dem Zahlenverarbeitungs- und Rechenmodell von Cipolotti und Butterworth (1995), welches sich an das Modell von McCloskey et al. (1985) anlehnt. Wie auch andere neue Modelle der Zahlenverarbeitung gehen diese davon aus, dass die Zahlenverarbeitung, also der sprachliche Umgang mit Zahlen (u.a. auditives Verstehen und muendliches Produzieren, Lesen und Schreiben von Zahlen) und die Arithmetik (Rechenoperationen, Abruf arithmetischer Fakten wie das "Einmaleins") sowie die darin enthaltenen Leistungen voneinander unabhaengige und distinktiv stoerbare Verarbeitungskomponenten darstellen. Um die sehr unterschiedlichen Stoerungsmoeglichkeiten zu erfassen, sollte mit dem ZRT ein modellbasiertes diagnostisches Instrument zur Verfuegung gestellt werden. Ausser bei den Untertests zum Rueckwaertszaehlen, zum Verarbeiten von Rechenzeichen und zum Spaltenweisen Anordnen von Zahlen wurden je 15 Items entwickelt und an 36 gesunden Kontrollpersonen erprobt. Auf Grundlage der Itemschwierigkeiten sowie inhaltlicher Ueberlegungen (Itemlaenge und Komplexitaet, benoetigte Zwischenschritte bei Rechenaufgaben) wurden je 6 ausgeschlossen, so dass jeweils 9 Items verblieben. Empirische Pruefung und Guetekriterien: Reliabilitaet Die Retestreliabilitaet betrug nach 6 Monaten .94 (20 Kontrollpersonen). Validitaet: Aufgrund der theoriegeleiteten Konstruktion des Verfahrens kann inhaltliche Validitaet angenommen werden. Gruppenvergleiche zeigten, dass sich verschiedene Patientengruppen z.T. signifikant in ihren ZRT-Leistungen voneinander unterschieden und fast alle Gruppen gegenueber der gesunden Kontrollgruppe signifikante Minderleistungen zeigten (bis auf die Gruppe der depressiven Patienten). Korrelationen mit verschiedenen neuropsychologischen Verfahren und Leistungstests ergaben insbesondere Zusammenhaenge des ZRT mit dem logischen Denken und dem Allgemeinwissen, teilweise mit der Zahlenspanne und der Wortfluessigkeit. Normen: Normen liegen vor von 114 gesunden Personen fuer drei Altersgruppen (20-40, 41-60 und > 60 Jahre). Ausserdem werden Mittelwerte und Standardabweichungen fuer vier Patientengruppen angegeben: (1) 34 Patienten mit Aphasie vaskulaerer Genese, (2) 15 Patienten mit der Wahrscheinlichen Alzheimerschen Erkrankung, (3) 26 schizophrene Patienten des paranoiden Typus und (4) 23 Patienten mit unipolarer Depression.