Brand, Matthias:
Kognitives Schaetzen bei Alzheimer- und Wernicke-Korsakow-Patienten. Cognitive estimation in Alzheimer and Wernicke-Korsakoff patients.
Bielefeld: Universitaetsbibliothek Trier, 2001
2001Dissertation
Angewandte KognitionswissenschaftFakultät für Ingenieurwissenschaften » Informatik und Angewandte Kognitionswissenschaft
Titel:
Kognitives Schaetzen bei Alzheimer- und Wernicke-Korsakow-Patienten. Cognitive estimation in Alzheimer and Wernicke-Korsakoff patients.
Autor*in:
Brand, MatthiasUDE
GND
123076773
LSF ID
50479
ORCID
0000-0002-4831-9542ORCID iD
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsort:
Bielefeld
Verlag:
Universitaetsbibliothek Trier
Erscheinungsjahr:
2001
Umfang:
S. a - e, 199, XLVII S. : Ill., graph. Darst.
Notiz:
Bielefeld, Univ., Diss., 2001

Abstract:

Trotz hoher Alltagsrelevanz ist ueber die Leistungen im kognitiven Schaetzen bei verschiedenen neurologisch und psychiatrisch Erkrankten bislang wenig bekannt. Kognitives Schaetzen kann als komplexer neuropsychologischer Prozess verstanden werden, der vielfaeltigen Stoerungsmoeglichkeiten unterliegt. Es wurde ein spezieller Test, der "Test zum kognitiven Schaetzen" (TkS), entwickelt und folgenden Versuchsgruppen vorgegeben: 50 Alzheimer-Patienten, 50 Wernicke-Korsakow-Patienten, 50 gesunden Kontrollpersonen. Es zeigte sich, dass beide Patientengruppen deutliche Einbussen beim Schaetzen aufwiesen, wobei die Alzheimer-Patienten staerker betroffen waren. Die berichteten Ergebnisse verdeutlichen, dass insbesondere allgemeines Wissen, aber auch exekutive und Working-Memory-Funktionen beim Schaetzen eine Rolle spielen, und bestaetigen damit die Annahmen des hier vorgestellten Modells zum kognitiven Schaetzen. Der Zusammenhang zwischen den genannten Funktionen und dem Schaetzen zeigte sich bei beiden Patientengruppen besonders deutlich in der Produktion extremer Fehlschaetzungen, die zum Teil hoechst bizarr waren. Der fuer diese Studie entwickelte Test zum kognitiven Schaetzen (TkS) erwies sich als gut geeignet, um die verschiedenen Dimensionen des Schaetzens zu erfassen. Aufgrund seiner beachtlichen Diskriminationsfaehigkeit zwischen Gesunden und den untersuchten Patientengruppen erscheint eine Einbindung des TkS in die differenzierte neuropsychologische Diagnostik sinnvoll. Bislang ist unklar, welche anderen Patientengruppen ebenfalls beim kognitiven Schaetzen beeintraechtigt sind und welche zusaetzlichen neuropsychologischen Domaenen bei dieser komplexen Funktion beteiligt sind. Weitere Studien - z. B. mit Frontalhirngeschaedigten - koennten hierueber Aufschluss geben.