Debie, Sven Oliver:
Belastungen beim Einstieg in das Berufsleben : eine empirisch-quantitative Analyse von Problemen der Auszubildenden in der Eingangsphase der Berufsausbildung im Einzelhandel
Duisburg, Essen, 2010
2010Dissertation
ErziehungswissenschaftenFakultät für Bildungswissenschaften
Titel:
Belastungen beim Einstieg in das Berufsleben : eine empirisch-quantitative Analyse von Problemen der Auszubildenden in der Eingangsphase der Berufsausbildung im Einzelhandel
Autor*in:
Debie, Sven Oliver
Akademische Betreuung:
Kutscha, Günter
Erscheinungsort:
Duisburg, Essen
Erscheinungsjahr:
2010
Umfang:
XIV, 346 Bl.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2011

Abstract:

Für die berufliche Entwicklung Jugendlicher sind die Erfahrungen an der Schwelle des Übergangs von der Schule in eine Berufsausbildung von besonderer Bedeutung. Eine überdurchschnittlich hohe Abbruchquote in den Einzelhandelsberufen und insbesondere die Häufung der Ausbildungsabbrüche in den ersten Monaten der Ausbildung deuten darauf hin, dass vielen Jugendlichen die Integration in die Berufsausbildung nicht ohne weiteres gelingt. Vor diesem Hintergrund ist die Untersuchung der Eingangsphase der Berufsausbildung Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Diese ist im Rahmen des Forschungsprojekts „ProBE“ (Probleme der Auszubildenden in der Eingangsphase der Berufsausbildung im Einzelhandel) im Fachgebiet Berufspädagogik/Berufsbildungsforschung der Universität Duisburg-Essen entstanden. Das Projekt zielt u. a. darauf ab, die Belastungen in der Eingangsphase der Berufsausbildung, wie sie von den Auszubildenden wahrgenommen werden, zu beschreiben und zu analysieren. Während des Forschungsprojektes werden insgesamt zwei Erhebungsphasen durchgeführt. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die zweite als standardisierte Fragebogenerhebung angelegte Untersuchung. Diese knüpft an eine Erhebungsphase mit problemzentierten Interviews an. Zielsetzung der Fragebogenerhebung ist die Überprüfung der im Anschluss an die Interviews formulierten Annahmen und eine statistische Analyse der erfassten Probleme. Es wird untersucht, wie sich Ausbildungsanfänger mit den neuen Anforderungen in der Berufsausbildung im Einzelhandel auseinandersetzen und wie sie die damit verbundenen Belastungen „in den Griff“ bekommen bzw. daran zu scheitern drohen. Die Konzeptentwicklung für die Fragebogenerhebung basiert auf einem Modell der Eingangsphase der Berufsausbildung im Einzelhandel (MEBE), das im Projektverlauf entwickelt wurde. Im Rahmen der Untersuchung konnten mehrere Problembereiche identifiziert werden, in denen sich die Schwierigkeiten der Auszubildenden häufen. Hierbei handelt es sich beispielsweise um den Bereich „Wissensdefizite“ und den der „Rollenfindung“, bei der erlebte Konflikte und Anerkennungsdefizite die Entwicklung eines tragfähigen Rollenverständnisses zu Beginn der Berufsausbildung für die Auszubildenden erschweren. Viele der Ausbildungsanfänger/innen empfinden darüber hinaus gerade die Angst davor, Fehler zu machen, als sehr belastend. Nicht selten führen die erlebten Probleme dazu, dass über den Abbruch der Einzelhandelsausbildung nachgedacht wird. In den ersten Ausbildungsmonaten hat bereits jeder dritte der Befragten mindestens einmal an den Ausbildungsabbruch gedacht. Zu den vielfältigen Gründen für diese Gedanken zählen u. a. die Arbeitszeiten im Einzelhandel, Unzufriedenheit mit den auszuführenden Tätigkeiten und Schwierigkeiten mit den Ausbilder(inne)n oder Vorgesetzten. Aufbauend auf den Untersuchungsergebnissen werden zum Abschluss der Arbeit Schlussfolgerungen für eine möglichst entwicklungsförderliche Gestaltung der Eingangsphase der Berufsausbildung im Einzelhandel aus berufspädagogischer Sicht zur Diskussion gestellt.