Grabner, Daniel:
Investigations on life - cycle and host specificity of the Malacosporea (Myxozoa)
Duisburg, Essen, 2010
2010Dissertation
BiologieFakultät für Biologie » Aquatische Ökologie
Titel:
Investigations on life - cycle and host specificity of the Malacosporea (Myxozoa)
Autor*in:
Grabner, DanielUDE
GND
141233362
LSF ID
53397
ORCID
0000-0002-1251-7096ORCID iD
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Akademische Betreuung:
Sures, Bernd
Erscheinungsort:
Duisburg, Essen
Erscheinungsjahr:
2010
Umfang:
127 Bl.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2010

Abstract:

Es ist bekannt, dass Parasiten der Klasse Malacosporea (Myxozoa) sowohl Fische als auch Süßwasserbryozoen infizieren, allerdings wurden die meisten Malacosporea bisher nur im Wirbellosenwirt beschrieben. Kenntnisse über Wirtsspektrum, Übertragungsmechanismen und innerartliche Unterschiede in der Empfänglichkeit gegenüber Malacosporea-Erregern sind bislang rar. Daher war es das Ziel dieser Dissertation Biologie und Lebenszyklen einiger Malacosporea-Parasiten intensiver zu untersuchen. Die Übertragung von T. brysalmonae auf Bryozoen war bisher nur mittels infizierter Bachforellen (Salmo trutta) erfolgreich. Daher wurde untersucht, ob neben Bachforellen möglicherweise andere Fischarten geeignete Wirte für T. bryosalmonae darstellen. Es konnte nachgewiesen werden, dass auch Bachsaiblinge (Salvelinus fontinalis) den Parasiten auf Bryozoen übertragen können. Im Gegensatz dazu lösten infizierte Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) und Äschen (Thymallus thymallus) keine Infektion bei Letzteren aus. Hechte konnten in diesen Versuchen nicht infiziert werden. Über die Anheftung und die Penetration von Sporen der Malacosporea bei Kontakt mit dem Fischwirt sind nur wenige Details bekannt. Offensichtlich dringen die Sporoplasmen dieser Sporen in die Epithelien des Wirts mittels amöboider Bewegungen ein. Zudem deuten die ultrasturkturellen Untersuchungen darauf hin, dass die Kiemen die Haupteintrittspforte für diesen Parasiten sind. Die Variabilität der Empfänglichkeit von vier Regenbogenforellenstämme und Bachforellen gegenüber T. bryosalmonae wurde mittels quantitativer real-time PCR untersucht. Dabei erwiesen sich Bachforellen als empfänglicher als Regenbogenforellen. In der Anfangsphase des Experiments wiesen zwei der Regenbogenforellenstämme eine geringere Parasitenlast auf als alle anderen Gruppen, allerdings vermehrten sich bei diesen beiden Stämmen die Parasiten schneller, was am letzten Entnahmezeitpunkt letztlich zur Angleichung der relativen Infektionsrate bei allen Stämmen führte. Mittels Immunhistochemie konnten Stadien von T. bryosalmonae in histologischen Schnitten detektiert werden, jedoch war ihre Anzahl gering. Im Gegensatz zu T. bryosalmonae sind die Kenntnisse zu den Lebenszyklen von Buddenbrockia spp. unvollständig und alle bekannten Arten dieser Gattung sind lediglich als Stadien im Bryozoenwirt beschrieben. In der vorliegenden Arbeit konnten bisher unbekannte Infektionen in den Nieren von Karpfen (Cyprinus carpio) und Elritzen (Phoxinus phoxinus) nachgewiesen werden. Der Elritzenparasit konnte als Buddenbrockia plumatellae identifiziert werden, wohingegen es sich bei dem Karpfenparasiten höchst wahrscheinlich um eine unbeschriebene Art handelt. Die Kohabitation von im Labor gezüchteten Bryozoen mit infizierten Karpfen führte nicht zu einem offenen Ausbruch der Infektion. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit haben in entscheidendem Maße die Kenntnisse über das Wirtsspektrum und die Lebenszyklen von verschiedenen, auch mutmaßlich neuen, Malacosporea-Arten erweitert. Ebenso ergaben sich Hinweise auf Resistenzunterschiede verschiedener Regenbogenforellenstämme gegenüber T. bryosalmonae. Untersuchungen zu Aspekten der Invasion von T. bryosalmonae in den Fisch trugen entscheidend zur weiteren Aufklärung der frühen Infektionsprozesse der Malacosporea bei.