Neeff, Philip:
Beiträge zur Taxonomie der Gattung Sempervivum L. (Crassulaceae) unter besonderer Berücksichtigung der in Kleinasien vorkommenden Sippen
Duisburg, Essen, 2005
2005Dissertation
Allgemeines, SonstigesFakultät für Biologie
Titel in Deutsch:
Beiträge zur Taxonomie der Gattung Sempervivum L. (Crassulaceae) unter besonderer Berücksichtigung der in Kleinasien vorkommenden Sippen
Autor*in:
Neeff, Philip
Akademische Betreuung:
Feige, Guido B.UDE
LSF ID
5693
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsort:
Duisburg, Essen
Erscheinungsjahr:
2005
Umfang:
150 Bl. : Ill., graph. Darst., Kt.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2005
Sprache des Textes:
Deutsch

Abstract in Deutsch:

Die Taxa der Gattung Sempervivum, die in der Türkei, Georgien, Armenien und im Iran vorkommen, werden in dieser Revision bearbeitet. Die Problematik um die systematische Stellung der Sektion Jovibarba zu Sempervivum s. str. wird diskutiert. Die Morphologie der Gattung wird ausführlich dargestellt, wobei besonderes Augenmerk auf das Indument gerichtet ist. Hinsichtlich der Gattungsgliederung wird das ökologische Artkonzept“ zu Grunde gelegt. Die Speziation (Artbildung) findet besondere Beachtung. Dabei wird herausgestellt, dass neben präzygotischen Isolations-Barrieren ökologische und saisonale Isolation die bestimmenden Faktoren der Artbildung in der Gattung sind. Neben allopatrischer und sympatrischer, dürfte auch die Hybridisierung an der Artbildung beteiligt sein. Die Chorologie der Gattung sowie der einzelnen Arten wird beschrieben und durch Verbreitungskarten illustriert. Die Abspaltung der Gattung innerhalb der Crassulaceae wird mit der alpidischen Faltung in Zusammenhang gebracht. Im Hinblick auf die Phylogeografie – speziell der türkischen Sippen - kann postuliert werden, dass die größte Artenvielfalt mit der pleistozänen Überformung des Reliefs durch das Inlandeis korreliert. Die Sippen der Türkei und der angrenzenden Gebiete zeigen vertikale Verbreitungsschwerpunkte oberhalb der 2000 m-Isohypse. Die disjunkte Verbreitung folgt den Höhenstufen,modifiziert durch die im Pleistozän und Pliozän erfolgten Prozesse. Vier Areale stellen die Verbreitungsschwerpunkte im Gebiet dar: Zentralanatolien, Mittel-Nordanatolien, Nordostanatolien und Inner-Ostanatolien. Artenreichstes Areal ist Nordostanatolien. Dieser Befund korreliert mit pleistozänen Prozessen und dem aktuellen Klima. In Mittel-Nordanatolien bewirkt die geringe Reliefenergie ein auf wenige Räume beschränkte, insulare Verbreitung. In Zentralanatolien liegt der Verbreitungsschwerpunkt auf die im Südosten gelegenen „Erciyas-Karacadağ Vulkanberg-Zone“. Inner-Ostanatolien wurde von pleistozänem und pliozänem Vulkanismus überformt. Ein Einwandern der Sippen nach diesen Ereignissen wird diskutiert und die geringe Artenvielfalt auf Gründereffekte zurückgeführt. Die in der Türkei und in den angrenzenden Räumen vorkommen Taxa werden beschrieben und illustriert und deren Verbreitung ausführlich diskutiert.